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Im Archiv des Naturhistorischen Museums wird eine Lade nach der anderen durchgesehen. |
Die Holzverwendung und – bereitstellung im prähistorischen Bergbau in Hallstatt wirft noch zahlreiche Fragen auf. In den letzten beiden Wochen haben wir von der Arbeitsgruppe Jahrringanalyse der BOKU Wien
daran gearbeitet einen weiteren kleinen Puzzlestein zum Verständnis
dieser Fragestellungen hinzuzufügen. Statt in der Sonne zu liegen haben
wir viele Stunden mit Wollpullover und Beprobungsequipment bewaffnet im
kühlen Tiefspeicher des Naturhistorischen Museums verbracht und die zahlreichen Regale und Laden durchkämmt, in denen die in Hallstatt
gefundenen bronzezeitlichen Holzobjekte verwahrt werden.
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Mit einem Hohlbohrer entnehmen die Studierenden von der BOKU Proben aus den bronzezeitlichen Holzfunden. |
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Mit Hilfe eines Mikroskops lässt sich die Holzart der Funde aus dem Hallstätter Salzberg bestimmen. |
Ein Thema hat
uns dabei ganz besonders interessiert: Wie hat der Transport des Holzes
aus dem Wald zu seinem Einsatzort funktioniert?
Mögliche Antworten
auf diese Frage haben wir in den zahlreich gefundenen Wieden, einer Art
einfacher Seile aus Ästen, gesucht. Solche Wieden, mit Holzkeilen im zu
transportierenden Holz befestigt, haben nämlich auch Jahrhunderte später
noch große Bedeutung für den Holztransport gehabt.
Wir haben
kleine Bohrkerne aus den beprobbaren Wieden entnommen, in weiterer Folge
werden wir aus diesen Mikroschnitte herstellen und können dann unter
dem Mikroskop (durch Unterschiede in der Holzanatomie) die Holzart
bestimmen. Viele Eigenschaften wie zum Beispiel Bearbeitbarkeit,
Elastizität, Festigkeit und Dauerhaftigkeit des Holzes hängen von der
verwendeten Holzart ab. Schon frühere Untersuchungen an in Hallstatt
gefundenen Holzobjekten haben gezeigt, dass verschiedene Holzarten
gezielt für bestimmte Einsatzzwecke verwendet wurden. Insofern ist es
für uns auch hier interessant, ob für Wieden gezielt spezielle Hölzer
ausgesucht oder willkürlich verfügbare Äste verwendet wurden, ob diese
im Hallstätter Hochtal gewachsen sind oder von woanders „importiert“
werden mussten. Wir können auch mithilfe der auf den Bohrkernen
sichtbaren Jahrringe schätzen, zu welcher Jahreszeit die Äste geerntet
und zu Wieden verarbeitet wurden und sind schon sehr auf die Ergebnisse
dieser Untersuchung und auf den Vergleich mit schon verfügbaren
Informationen zu den mithilfe der Wieden transportierten Grubenhölzern
gespannt.
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Bronzezeitliches Holz aus Hallstatt unter dem Mikroskop. |
Auch bei den zu den Wieden gehörigen Keilen haben wir
die Holzart bestimmt. Hier konnten wir allerdings meist auf die Entnahme
eines Bohrkerns verzichten und zerstörungsfrei makroskopisch, also nur
unter Zuhilfenahme einer Lupe und ohne die Verwendung eines Mikroskops,
arbeiten.
Die nächsten Tage werden wir also noch hinter einem
Mikroskop verbringen, dann freuen wir uns aber schon sehr neue
Ergebnisse zum Projekt „Holz für Salz“ beisteuern zu können.
(Von Konrad Mayer und Elisabeth Wächter)