Im Archiv des Naturhistorischen Museums wird eine Lade nach der anderen durchgesehen. |
Mit einem Hohlbohrer entnehmen die Studierenden von der BOKU Proben aus den bronzezeitlichen Holzfunden. |
Mit Hilfe eines Mikroskops lässt sich die Holzart der Funde aus dem Hallstätter Salzberg bestimmen. |
Mögliche Antworten auf diese Frage haben wir in den zahlreich gefundenen Wieden, einer Art einfacher Seile aus Ästen, gesucht. Solche Wieden, mit Holzkeilen im zu transportierenden Holz befestigt, haben nämlich auch Jahrhunderte später noch große Bedeutung für den Holztransport gehabt.
Wir haben kleine Bohrkerne aus den beprobbaren Wieden entnommen, in weiterer Folge werden wir aus diesen Mikroschnitte herstellen und können dann unter dem Mikroskop (durch Unterschiede in der Holzanatomie) die Holzart bestimmen. Viele Eigenschaften wie zum Beispiel Bearbeitbarkeit, Elastizität, Festigkeit und Dauerhaftigkeit des Holzes hängen von der verwendeten Holzart ab. Schon frühere Untersuchungen an in Hallstatt gefundenen Holzobjekten haben gezeigt, dass verschiedene Holzarten gezielt für bestimmte Einsatzzwecke verwendet wurden. Insofern ist es für uns auch hier interessant, ob für Wieden gezielt spezielle Hölzer ausgesucht oder willkürlich verfügbare Äste verwendet wurden, ob diese im Hallstätter Hochtal gewachsen sind oder von woanders „importiert“ werden mussten. Wir können auch mithilfe der auf den Bohrkernen sichtbaren Jahrringe schätzen, zu welcher Jahreszeit die Äste geerntet und zu Wieden verarbeitet wurden und sind schon sehr auf die Ergebnisse dieser Untersuchung und auf den Vergleich mit schon verfügbaren Informationen zu den mithilfe der Wieden transportierten Grubenhölzern gespannt.
Bronzezeitliches Holz aus Hallstatt unter dem Mikroskop. |
Auch bei den zu den Wieden gehörigen Keilen haben wir die Holzart bestimmt. Hier konnten wir allerdings meist auf die Entnahme eines Bohrkerns verzichten und zerstörungsfrei makroskopisch, also nur unter Zuhilfenahme einer Lupe und ohne die Verwendung eines Mikroskops, arbeiten.
Die nächsten Tage werden wir also noch hinter einem Mikroskop verbringen, dann freuen wir uns aber schon sehr neue Ergebnisse zum Projekt „Holz für Salz“ beisteuern zu können.
(Von Konrad Mayer und Elisabeth Wächter)
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