Montag, 10. Februar 2014

22.10.12 Projektbeginn

Schüler der Weltberbe-Mittelschule in Bad Goisern wurden zu Beginn des Projektes mit der Salzbergseilbahn hinauf ins Salzbergtal geführt. Auf der Brücke am Rudolfsturm, die ihnen einen weiten Blick über den Hallstätter See erlaubt, wurden sie mit den wichtigsten Fakten zur Salzgewinnung rund um Hallstatt vertraut gemacht. Diese blickt inzwischen auf eine über 7000jährige Geschichte zurück, die durch die aktuelle Salzgewinnung der Salinen Austria AG im Hallstätter Salzberg noch immer nicht abgeschlossen ist. Die zweite Station war das ehemalige Knappenhaus, in dem heutzutage die Führungen der Hallstätter Salzwelten starten. Nach dem Anlegen der Grubenoveralls erkundeten die SchülerInnen dann jenen Bereich des Bergwerks, die derzeit im Fokus des Interesses der ArchäologInnen stehen. Dieser Teil kann sonst nur im Rahmen von Sonderführungen der Salzwelten besichtigt werden. Die SchülerInnen gewannen dort einen ersten Eindruck davon, wie die Fundstellen aus prähistorischer Zeit im Berg aussehen und mit welchen Mitteln sie untersucht werden können. Anschließend konnten sie erste Versuche machen, selbst Steinsalz abzubauen. Dazu benutzten sie rekonstruierte Werkzeuge, wie sie im Bergbau vor über 3000 Jahren Verwendung fanden.
(Von Hans Reschreiter)



 
(Fotos von Andreas W. Rausch)

Hineinschnuppern in die Hallstattzeit


Diese einzigartige Möglichkeit bietet sich in den nächsten zwei Jahren den SchülerInnen der 2. Klassen der Welterbe-Mittelschule Bad Goisern. Sie wurden nämlich für das Projekt „Sparkling Science“ ausgewählt, welches vom Wissenschaftsministerium ins Leben gerufen wurde und gemeinsam mit dem Naturhistorischen Museum Wien durchgeführt wird. Dabei soll Jugendlichen Forschung schmackhaft gemacht werden, denn es gibt noch vieles zu entdecken. 

Betreut vom Grabungsleiter des prähistorischenSalzbergwerks Hallstatt Herrn Magister Reschreiter und seinen Kollegen Andreas Rausch und Mag. Hans Rudorfer erkundeten 38 Jugendliche an ihrem 1. Projekttag die Arbeitsabläufe im Prähistorischen Salzbergbau in Hallstatt. Nach einführenden Erklärungen über die Hallstattzeit und die Bronzezeit und die Arbeitsweise von Archäologen gelangten die jungen ForscherInnen in Stollen, in welchen bereits vor 3000 Jahren Salz abgebaut wurde. Besonders spannend war es, selbst mit einem Pickel Steinsalz herauszuschlagen, anschließend mit Kratzen und Fülltrögen dieses in nachgebaute Tragsäcke aus ungegerbert Rinderhaut zu laden. Erstaunt und stolz zeigten sich die jungen ForscherInnen, als sie erfuhren, dass diese Arbeitsgeräte nur hier in Hallstatt in dieser Form gebaut wurden. Die Hallstätter Bergleute verfügten damals bereits über unwahrscheinliches Know how. Dieses konnte man auch bei den Holzstiegen feststellen, welche je nach Bedarf steiler oder flacher zusammengebaut werden und nach Beendigung der Arbeit wieder zerlegt und an anderen Stellen wiederverwendet werden konnten.

Durch die lebendigen, anschaulichen Erzählungen der drei Betreuer und das eigene Zupacken und Ausprobieren entstand in den Köpfen der Kinder gewaltige Hochachtung ihren Vorfahren gegenüber. Alle erhielten einen tiefen Einblick in die Anfänge des prähistorischen Bergbaus. Aktive Unterstützung erhält dieses Forschungsprojekt auch von den MitarbeiterInnen der Salzwelten Hallstatt, bei denen wir uns auch ganz besonders herzlich bedanken möchten.

(Von Barbara Schiefermayer, Lehrerin Welterbe-Mittelschule Bad Goisern)

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